Writer Pro

Writer Pro ist der Nachfolger von Writer. Das Tool ist verfügbar für iOS und MacOS. Ich nutze es am iPad. Im Gegensatz zum Vorgänger wird der gesamte Workflow von Schreibprozessen (Note/Write – Edit – Read) begleitet. So der Anspruch seiner Erfinder. Für jeden Prozess verwendet Information Architects eine separate Schrift (3 Fonts). Anfangs erschien mir diese Gestaltung überflüssig, aber mit der Zeit erweist sie sich doch als recht angenehm. Schreiben, Überarbeiten und Lesen sind nun mal verschiedene Workflows – mit entsprechend unterschiedlichen Mindflows! So ist es nur konsequent, wenn ihnen auch optisch ein anderes Aussehen zugewiesen wird.

Vom Sammeln von Notizen, über erste Entwürfe bis zum Vorlesen der endgültigen Textversion hat man ein starkes und benutzerfreundliches Programm zur Hand. Zwischen den einzelnen Modi kann man (mit zweimal Fingerdrücken) sehr rasch switchen. Das elegante Keyboard mit praktischer Navigation und Edit-Funktion macht das Schreiben (auch längerer Texte) am iPad sogar zum Vergnügen. Was man vom Tablet sonst ja nicht wirklich sagen kann… (Dieser Blogbeitrag wurde übrigens zum überwiegenden Teil mit der App verfasst.) Überschriften und Unterüberschriften können man mit ##-Zeichen einfach definiert werden – praktisch für die spätere Bearbeitung/und oder Formatierung in einem anderen Textverarbeitungsprogramm.

Das Besondere an Writer Pro ist die Funktion Syntax Control. Diese funktioniert nach einem recht simplen Prinzip: Je nachdem, welche Syntax-/Wortgruppe (Verben, Substantive, Adjektive, Adverben, Konjunktionen, Präpositionen) man sich anzeigen lassen will, rückt der Rest des Textes in Form einer dezenten grauen Schriftfarbe in den Hintergrund. So kann man (je nach Textlänge) auf einen Blick erfassen, ob überflüssige Wortwiederholungen vorhanden sind oder unnütze Füllwörter etc.

Für MacOS ist Syntax Control in den Sprachen Englisch, Französisch, Italienisch Spanisch und Deutsch verfügbar – bei der iOS-Version wird derzeit nur Englisch unterstützt. An der Erweiterung für andere Sprache wird aber gearbeitet – wie mir Information Architects unlängst gezwitschert hat:

Writer Pro-Dokumente lassen sich einfach mit iCloud und Dropbox vernetzen. Als .md-Dateien (Markdown) können sie mit den gängigen Texteditoren von PCs & Co problemlos geöffnet werden.

MEIN FAZIT: Ich bin von Writer Pro sehr angetan, auch wenn noch nicht alles perfekt ist. Etwa bei Syntax Control. (Gleichlautende Adjektiva und Verben – z.B. left: Präteritum von leave; zugleich aber auch Adjektiv links – können bisweilen nicht voneinander unterschieden werden. Einen ähnlichen Fall habe ich entdeckt bei light: Licht vs. entzünden)
(Eine mittlerweile obsolet gewordene Patentfrage rund um Syntax Control hat in den vergangenen Tagen viel Kritik in Blogs und auch bei Twitter hervorgerufen und der Debatte um das Produkt sicherlic geschadet. Auf die Qualität hat sie aber natürlich keinen Einfluss.)

PREIS: Writer Pro hat mich 17.99 EUR im iTunes-Stores gekostet (Kaufdatum: 25.12.2013)